Sonntag, 22. März 2009
Früher
Damals haben alle Traktoren und Maschinen noch in die Scheune gepasst. Aber dann wurden zunächst im Winter die Heumaschinen und im Sommer der Pflug, die Egge und andere Bodenbearbeitungsgeräte ausgelagert. Der Mähdrescher kam sowieso nur in der Saison in die Garage zusammen mit den zwei Autos. Mittlerweile ist die Garage auch so voll und keiner hat mehr ein Auto, das so klein ist um überhaupt reinzupassen. Immer im Frühjahr und im Herbst wurde die Maschinen also transportiert zu diesem Erbstück meiner Mutter. Dann wurde alles dicht eingeparkt. Der Schwader wurde mit einem Flaschenzug an das Dache gezogen und dort mit Ketten festgemacht. Am Ende wurde die Tür verschlossen für eine halbes Jahr bis wieder der Umzug anstand. Zu Haus musste dann wieder alles fein säuberlich verstaut werden. Dabei wurden auch die zahlreichen Tretminen der Hofhunde entsorgt. Die konnte man leider überall finden und besonders in den Dunklen Ecken war man immer recht erfolgreich, gerne auch mal mit Sandalen. Überhaupt konnte man in diesen Zeiten so vieles entdecken. Die Scheune besteht aus mehreren Gebäuden die in mehreren Abschnitten nach Bedarf angebaut wurden. Überall gibt es Ecken und Kanten, hervorstehende Bretter und abgesägte Balken. Am meisten aber wurden Nägel genutzt. Es gibt sicher keinen Balken der nicht einen großen oder einen kleinen Balken beherbergt. Immer wenn ich neue Elektroleitungen verlegen entsorgen ich 20 oder 30 in diesen verrosteten Kameraden. Damals hingen daran allerlei spanende Dinge, alte Sicheln, Siebe, Dreschflegel und überhaupt alles was man in alten Zeiten in der Landwirtschaft hatte und eigentlich früher schon historisch war. Heute ist davon ein alter Schlitten und eine Eggenteil übrig geblieben, letzen haben ich auch noch ein eisenbereiftes Wagenrad gesehen.