Dienstag, 20. September 2022
Gelesen: Mittagsstunde
Passend zum Kino Release habe ich das Buch geschafft. In kurzer Zeit habe ich das Ding reingezogen. Sehr anrührendes Buch über eine Welt in der ich mich auch noch ein wenig bewege: Das bäuerliche Dorf.
Am Ende ist man froh das die alten Zeiten rum sind, in der es grob zu ging und drauf gegachtet wurde das nieman seitlich raus ging oder man gleich verrückt sein musste, oder sehr heimlich tun. Andrerseites fehlt manchmal die verblindliche Nachbarschaft, das Wissen das um einen herum jemand ist der eingreifen wird.



Gelesen: Das sowjetische Jahrhundert
Vor der aktuellen Situation gekauft aus Russland Interesse und dann passend zum Situation gelesen. Das Buch ist jetzt einerseits akutell und andrerseits dann doch hoffnungslos veraltet.

Ein bischen langathmig und am Ende hat man manches doch mehrfach gehört und bei anderen Sachen einfach den Überblick verloren. Ich habe lange fürs lesen gebraucht.



Dienstag, 19. April 2022
Gelesen: Am laufenden Band
Joseph Ponthus hat ein vielfältiges Buch hinterlassen. Nach seine Studium und seiner Heirat findet er in seiner neuen Heimat am Meer keinen Job und arbeitet fortan als Zeitarbeiter in einer Fischfabrik und einer Schlachterei. Sein Roman ist fast wie ein Gedicht geschrieben und mit zahlreichen Referenzen an Kultur und Geschichte versehen. Es sind Liebesbekundungen an sein Frau und seinen Hund. Direkt abgelöst von direkten Geschichten über harte Arbeit, Verletzungen, Hoffnungslosigkeit, den Druck in der Fabrik. Bunte Schilderungen des Gestanks, der Würdelosigkeit in der Schlachtereie und der unnötig Unmenschliche Umgang der Zeitarbeitsfirmen, Auftraggeber und festangestellten Vorgesetzten. Wie perfide das System optimiert ist das die Zeitarbeiter so viel Angst habe, das sie sich nicht am Streik beteiligen, auf einge Kosten mit dem Taxi zur Arbeit fahren und freiwillig Überstanden machen. Der Autor gibt zu das er klaut und das er glaubt, das ihm das zustehe. Das er trotz der Arbeit in der Fabrik weiter gerne Fleisch isst.

Wie zerissen kann man sein? Und gleichzeitig berichtet er davon wie er durch die Arbeit sein Depression verloreren hat. Wie er mit sich ins Reine kam, durch die schwere Arbeit.

Wenn man genauer ran geht liegen die Dinge dann wohl doch oft anders als man von aussen denkt. Davon erzählt diese Buch.



Gelesen: Paradais
Fernanda Melchors Buch Paradais ist zieht sich zu wie eine Schlinge. Zu Beginn ist es heiß und träge und die Protagonisten suchen einfach nur Schatten und Ablenkung. Aber dann multipliziert dieses Gespann aus zwei Verlierern auf der Ober- und Unterschicht seine Träume. Und dabei kommt etwas monströses heraus auf das die beiden Kinder nicht vorbereitet sind. Heftige Geschichte die nur Verliere zurücklässt. Vermutlich wie im wahren Leben.



Freitag, 1. April 2022
Gelesen: Eines Menschen Flügel
Aus einem Gedankenexperiment eine ganzes Buch zu stricken und den Leser mitzunehemen. Das macht fast keiner so gut wie Andreas Eschbach. Das haben viel erkannt und daher kann er von seinen Büchern leben. In seinem neuesten Buch wechselt die Perspektive in jedem Kapitel zu einer anderen Person und trotzdem bleibt man bis zum Schluss dran.

In der Zukunft sind werden alle Planten von einem Diktator beherrscht. Nur ein kleines Team kann fliehen und beschließt auf eine abgeschatteten Planeten ein neue Zivilsation zu entwickeln, die nichts vom restlichen Universum weiß. Sie kreuzen die Menschen mit Falken, weil der Boden von einer unerklärlichen Materie, die alles Leben frisst beherscht wird. Die Gründer entwickeln verschiedene Völker und entwerfen Regeln, die das Entdecktwerden durch die höher entwickelte Zivilisation verhindern sollen. Die Regeln werden von einem Geheimbund überwacht. Aber die Sehnsucht die Sterne zu sehen ist trotzdem in den Menschen angelegt und so nimmt das Unglück sein Lauf.



Freitag, 25. Februar 2022
Gelesen: Maria Theresia
In diese Buch wird eine historische Geschichte erzähltDie Stärke des Buches ist die Betrachtung der Vorgänge in der Zeit. Die Autorin setzt stets den Kontext damit der Leser mit seiner Erwartung bricht und versteht was hier so besonders ist. Wie immer nach großen Veränderungen nimm die nächste Generation viel es als gegeben und kann gar nicht mehr verstehen wie besonders, schwierig oder undeckbar damals bestimmt Dinge waren. So entsteht ein platisches Bild vom Leben am Hof unter dem man sich sonst eigentlich auch nicht wirklich was vorstellen kann. Auch in Einbettung in die Zeit der Eltern und der Kindern vervollstänigen diese Buch.



Montag, 7. Februar 2022
Gelesen: Das Glashotel
Ich mag Bücher, mit Strängen, die sich langsam verbinden und überkreuzen und genau das passiert in diesem Buch. Ganz wunderbares Schurkenstück mit vielen Charakteren. Daraus könnte ein toller Film werden.



Gelesen: Tage in Tokio
Christoph Peter besucht endlich das Land von dem er so viel weiß und das ihn so fasziniert. Wobei er Experte für Teegeschirr ist. Im Alltag der Japaner spielt das Geschirr aber keine große Rolle mehr und so konfrontiert er sich mit seinem Bild von Japan das er in sich aufgebaut hat. Hin und wieder überschneidet sich das. Aber oft und gerade bei den Dingen die ihm wichtig erscheinen, nämlich Teegeschirr, das eben nicht. Er gesteht den jungen Japanern das aber zu, schließlich würden sich vermutlich junger Berlinerinnnen auch wundern wenn jemand ihnen von seiner großen Liebe für Goether oder Mozart vorschwärmt und sie nicht hinzuzufügen hätten. Das Buch regt ans sich mit den eigenen Vorstellungen auseinandern zusetzen und sich zu fragen woher diese Bilder kommen.



Gelesen: Every
Die Fortsetzung zu Dave Egger: The Circle.
Unsere Helden wollen die circle Firma von innen, vom Campus aus sprengen. Mit immer absurderen Ideen wollen sie einen Aufstand in der Welt erzeugen. Aber die Firma ist zu groß und zu wichtig und kommt mit allem durch, weil sie die neue Welt als bequem und fortschrittlich vermarkten kann. Der Autor hat einen düsteren Schluss er konnte ja nicht wissen das Facebook diese Woche 200Billionen an Wert vernichtet und zum ersten Mal mit Wettbewerb zu kämpfen hat. Vielleicht ist die banalere Wahrheit das große Systeme sich tatsächlich irgendwann von selbst lahm legen und dann von neuen agilen Wettbewerbern überholt werden. Wo der krasse Wiederaufstieg von Microsoft zeigt, das wenn sich ein Unternehmen neu erfindet es auch zu neuen Höhen aufsteigen kann. Die Geschichte Eggers ist jedenfalls eine schlimme Dystopie, die zeigt das auch wenn der einzelne das Gute will muss er dann am bösen Ganzen scheitern.



Gelesen: Die Anomalie
Ein tolles Gedankenexperiment formuliert das Buch aus. Nach einem Gewitter kommt ein Flugzeug zum zweiten Mal in New York an. Es wird sofort auf eine Militärbasis umgeleitet. Es stellt sich heraus das Flugzeug ist vor zwei Monaten schon einemal geladet und jetzt sind quasi Clone angekommen. Politik und Militär müssen jetzt einen Weg finden die Clone ins Leben mit ihren Zwilligen zusammenzuführen. Daraus ergeben sich spannenden kleine Geschichten und Konflikte die viel Spaß beim Nachdenken und Philosophieren machen.