Montag, 7. Februar 2022
Gelesen: Das Glashotel
Ich mag Bücher, mit Strängen, die sich langsam verbinden und überkreuzen und genau das passiert in diesem Buch. Ganz wunderbares Schurkenstück mit vielen Charakteren. Daraus könnte ein toller Film werden.



Gelesen: Tage in Tokio
Christoph Peter besucht endlich das Land von dem er so viel weiß und das ihn so fasziniert. Wobei er Experte für Teegeschirr ist. Im Alltag der Japaner spielt das Geschirr aber keine große Rolle mehr und so konfrontiert er sich mit seinem Bild von Japan das er in sich aufgebaut hat. Hin und wieder überschneidet sich das. Aber oft und gerade bei den Dingen die ihm wichtig erscheinen, nämlich Teegeschirr, das eben nicht. Er gesteht den jungen Japanern das aber zu, schließlich würden sich vermutlich junger Berlinerinnnen auch wundern wenn jemand ihnen von seiner großen Liebe für Goether oder Mozart vorschwärmt und sie nicht hinzuzufügen hätten. Das Buch regt ans sich mit den eigenen Vorstellungen auseinandern zusetzen und sich zu fragen woher diese Bilder kommen.



Gelesen: Every
Die Fortsetzung zu Dave Egger: The Circle.
Unsere Helden wollen die circle Firma von innen, vom Campus aus sprengen. Mit immer absurderen Ideen wollen sie einen Aufstand in der Welt erzeugen. Aber die Firma ist zu groß und zu wichtig und kommt mit allem durch, weil sie die neue Welt als bequem und fortschrittlich vermarkten kann. Der Autor hat einen düsteren Schluss er konnte ja nicht wissen das Facebook diese Woche 200Billionen an Wert vernichtet und zum ersten Mal mit Wettbewerb zu kämpfen hat. Vielleicht ist die banalere Wahrheit das große Systeme sich tatsächlich irgendwann von selbst lahm legen und dann von neuen agilen Wettbewerbern überholt werden. Wo der krasse Wiederaufstieg von Microsoft zeigt, das wenn sich ein Unternehmen neu erfindet es auch zu neuen Höhen aufsteigen kann. Die Geschichte Eggers ist jedenfalls eine schlimme Dystopie, die zeigt das auch wenn der einzelne das Gute will muss er dann am bösen Ganzen scheitern.



Gelesen: Die Anomalie
Ein tolles Gedankenexperiment formuliert das Buch aus. Nach einem Gewitter kommt ein Flugzeug zum zweiten Mal in New York an. Es wird sofort auf eine Militärbasis umgeleitet. Es stellt sich heraus das Flugzeug ist vor zwei Monaten schon einemal geladet und jetzt sind quasi Clone angekommen. Politik und Militär müssen jetzt einen Weg finden die Clone ins Leben mit ihren Zwilligen zusammenzuführen. Daraus ergeben sich spannenden kleine Geschichten und Konflikte die viel Spaß beim Nachdenken und Philosophieren machen.



Gelesen: 2001
Das Buch von Angela Lehner versetzt uns 20 Jahre zurück. Es ist ein Coming of Age Roman aus einer Östereichischen Kleinstadt. Spannened ist zum Einen, wie wir damals mit der knappen Ressource Telefonzeit umgehen mussten. Messenger und Flatrate gabe es noch nicht. Aber es gab schon Unterschiede zwischen den Leute in letzten Jahr der Schule. Die, die was werden wollten, denjenigen die grade noch die Kurve bekommen haben, und den jenigen die einfach abstürzten. Und wir müssen der Protagonistin beim Abstürzen zuschauen. Auch wenn Freunde und Bruder auf sie einreden, ist sie unfähig die Chance zu ergreifen, die ihr ein gute Schulbildung bietet. Es macht Spaß das zu lesen, weil die Zeit so gut aufgegriffen wurde und es tut weh, weil hier jemand sympatisch scheitert.



Gelesen: Das russische Testament
Eine Geschichte die Russland und Indien über den Sozialismus verbindet und aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt wurde. Leider hat der Sozialismus weder in Russland noch in Indien das Beste aus den Menschen hervorgebracht und war auch nicht das überlege System. Aber was die Menschen geprägt hat beschreibt diese Buch. Leider ist bei mir nicht so richtig viel hängen geblieben.