Buch kann man nicht so nebenher lesen. Genau wie bei Sash Stanisic bringen nicht nur die Worteden Inhalt der Geschichte herüber. Ihr Anordnung, Brüche, Sprachwechsel, erzählen einen guten Teil der Geschichte. Ausserdem ist das Buch aus zwei Sichten geschrieben. Hier lernt man wie zerissen auch in Deutschland geborene Migraten der zweiten Generation aufwachen. Sie tragen das Trauma ihrer Eltern mit in zwei Welten daheim zu sein und nirgends dazu zu gehören. Sie leiden mit den Enttäuschungen die die Migration mit sich bringt. Sie haben alle Chancen und stecken dennoch fest in Erwartungen, Familien und Traditionen. Aber im Viertel von Raffick und Amal gibt es auch eine unabhänige Frau, die alles hinter sich gelassen hat. Sie tut was sie will, aber bezahlt den Preis von allen wie eine Aussätzige behandelt zu werden. Sogar ihr Sohn muss unter ihrer Freiheit leider. Sie stellt den Gegensatz zu den traditionellen Familien dar. Spannendes Buch.