Dienstag, 6. Juli 2021
Gelesen: Hitze
Passen zu den tropischen Nächsten kommt dieses Buch. Zwei, drei Tag auf einem tropisch heißen Campingplatz in Südfrankreich. Die Luft steht so das man nur noch von Schatten zu Schatten taumeln kann. Ein Jugendlicher beobachtet eine Selbstmord und taumelt durch seine Gefühlswelt. Spannende Coming off Age Geschichte



Montag, 24. Mai 2021
Gelesen: Kein Messer in den Küchen der Stadt
Ein Buch aus Aleppo aus der Zeit vor dem Krieg in Syrien. Beschrieben wird ein Zeit der Verengung, der Verzweiflung, als die Bevölkerung in Gruppen zerbricht und das öffentlich Leben ausgelöscht wird. Es liest sich wie ein aufgezeichnetes Gespräche, es wird nach hinten und vorne gesprungen, mit zahlreichen Querverweisen, alles wiederholt sich und hinter jedem Absatz könnte ein grausames Detail warten. Ein bischen merkt man auch wie einem die kulturelle Erfahrung fehlt, arabische Codes zu verstehen. Die blumige Umschreibung, das wiederholen um Dinge zu sagen ohne sie auszusprechenen.
Bedrückendes Buch, was ich in kleinen Portionen nur gelesen haben.



Mittwoch, 5. Mai 2021
Gelesen: Über Menschen
Tolles neuen Buch von Juli Zeh. Vielleicht der beste Kommentar zum Coronazeitalter. Die Protagonistin zieht auf Land, nach Brandenburg, da wo die Nazis wohnen. Und der Dorfnazi ist der Nachbar. Aber auf dem Land ist man aufeinander angewiesen, auch wenn man politisch auf verschiedenen Seiten steht. Und so rutscht die Protogonistin immer tiefer in Zwiespälte und blickt in Abgründe. Am Ende der Romans kommt der große Knall. Der hat mir den Sonntag ganz schon versaut. Immer wieder großartig wie Juli Zeh den Zeitgeist verarbeitet.



Gelesen: Handbuch für Zeitreisende
Tolles Buch für Leute die Zeitreisen machen wollen. Hier bekommt man die Tips wohin man reisen sollte und wohin nicht. Was sollte man mitnehmen, wie sollte man sich vorbereiten. Es macht sehr viel Spaß diese Gedankenexperiment mitzumachen und Geschichte aus diesem Blickwinkel zu betrachen. Erstaunlich was alles nicht bekannt ist aus der Geschichte.



Gelesen: Sprich mit mir
In diesen Buch geht es um Tierversuche, den Menschen im Affen und den Forschungsbetrieb. Man hat leider das Gefühl das der Autor sich gar nicht über über Forschung und das Umfeld informiert hat. Der ganz Roman ist seltsam künstlich. Das Frauenbild auch ganz seltsam.



Dienstag, 20. April 2021
Gelesen: Die Elenden
Anna Mayr schreibt ein Buch über Arbeitslose und unsere Angst vor dem Abrutschen in diese Klasse. Und mit vielen hat sie recht. Man kann schneller dazugehören also einem lieb ist. Dann drohen einem scharfe Konsequenzen. Daher verdrängen wir das Thema gerne und damit auch die Probleme. Sie ist auch sie gibt auch ehrlich zu das gerade ihr Weg als Kinder arbeitsloser Eltern dazu prädestiniert ist zu glauben das es doch ein Chancengleichheit gibt, weil sie es ja trotzdem geschafft hat. Aber es gibt eben viele Menschen die mit dem Stigma der Eltern keine Chance haben dem Milleu zu entkommen.
Auch wird gezeigt wie Politiker, vor allem Schröder das Arbeitslosensystem aufgelöst haben. Früher konnte man durchaus Arbeitslos werden ohne sozial abzurutschen. Das es jetzt Leute gibt die wenig qualifiziert sind und in einem System stecken das sie nicht ihn Ruhe lässt und versorgt ist politische gewollt und eingerichtet worden. Aber ein Gesellschaft die ein Klasse einrichtet die sie quält als Abschreckung für alle Anderen ist nicht gesund. Diese Kapitel ist eines der stärksten im Buch.

Dann gibt es allerdings viele Dinge im Buch die nicht ganz zusamenpassen. Zum einen wird erzählt das Arbeit ja auch Sinn und Identität verleiht und nicht nur das täglich Brot gibt. Gleichzeitig ist sie aber gegen 1? Job und Jobvermittlung in ausbildungsfremde Tätigkeiten.

In einem Kapitel wird dafür Argumentiert das es mehr Geld und weniger Sachleistung geben sollte. Das zu viel Geld in Betreuung gesteckt wird. Es wird damit Argumentiert das eine Mutter eine Behinderten lieber die 90000? bekommen sollte statt der Hilfe von aussen. Damit stände die Frau dann mit viel Geld und ohne Hilfe da und am Ende müsste sie dann doch wieder Leute bezahlen um mit der Situtation klar zu kommen und wäre auch noch dem Markt ausgeliefert. Tariflohnsteigerungen werden ja im Momement komplett vom Sozialsystem abgefangen. In einem anderen Kapitel drückt sie genau mit meinem Argument ihre Argwohn gegenüber dem Grundeinkommen aus.

Im Bereicht der Obdachtlosigkeit gibt es ja ein ähnliches Problem: Die Behauptung steht: das die Leute einfach kostenlos ein Dach über dem Kopf bräuchten und dann würde alles gut werden. Aber in Studien stellt sich dann raus es doch nicht so einfach ist. Damit jemand auf der Strasse landet muss er halt erstmal ein Sack voll Probleme haben und die lassen sich dann nur bei eine Minderheit mit einer Unterkunft lösen.

Ich schätze dem Buch hätte es gut getan ein bischen zu differenzieren wer den alles Arbeitslose ist und wie sich die Menschen unterscheiden. Ich schätze für die ganz unterschiedlichen Situationen müssten unterschiedliche Lösungen her. Das sieht man ja auch daran das sie sich selber in dem Punkt widerspricht.



Donnerstag, 15. April 2021
Gelesen: Hintergrund für Liebe
Diese Buch von Helen Wolf mach Lust auf Urlaub in Saint Tropez. Vermutlich hat der 30iger Jahre Urlaub rein gar nicht mit dem Erlebnis von heute zu tun. Schließlich ist dort kein Fischdorf mehr, sondern einen Millionärs Hotspot. Aber was solls. Vor diesem Hintergund wird eine Geschichte vom Kampf um Gleichberechtigung von zwei ungleichen Menschen in einer Beziehung erzählt. Der lange zweite Teil erzählt warum das Buch erst 90 Jahre später veröffentlicht wurde und warum es eigentlich verbrant werden sollte. Das wertet das Buch nochmal auf.



Dienstag, 6. April 2021
Gelesen: The German Girl
Unglaubliche Geschichte über emigrierte deutsche Ärzt die in New York die High Society mit Speed versorgten und so die wilden 60iger mit am Laufen hielten. Mit selbst entwickleten Flüssigkeiten kurierten sie die Stars und Sternchen, die Nächte und Tage durcharbeiten und durchfeiern wollten. Und der Clienten war auch Kenedy. Die Geschichte ist mit zahlreichen Quellhinweisen belegt und es gibt noch Zeugnise in Büchern und Liedern wo die Arbeit der Ärzt gewürdigt wird. Schön verpackt in einen Roman der mich gefesselt hat.



Gelesen: Die halbe Stadt die es nicht mehr gibt
Die halbe Stadt die es nicht mehr gibt ist natürlich Westberlin. Während man über den verschwundenen Osten schon viel gelesen hat, ist der Wester glaube ich weniger präsent. Und so lesen wir über eine Kindheit einer Stadt in der in allen Himmelsrichtungen Osten ist. Eine Mischung aus Erwachsen werden, Spaziergang und Geschichtsunterricht. Berlin ist ja dann oft doch dörflich in den äußeren Kiezen und sehr lokal bezogen. Aber man hat eben die Möglichkeit ein Station weiter schon in eine ganz andere Welt einzutauchen. Diese Gefühl transportiert das Buch und mir hat es gut gefallen.



Dienstag, 16. März 2021
Gelesen: Winners take all
Ein wütendes Buch von Anand Giridharadas. Er zeigt auf wie die Reichen richtig abkassieren und zur Beruhigung ihre Gewissens uns mit einer paar Spenden ruhig stellen und sich feiern lassen. Durch diese System verhindern sie das sich wirklich Dinge verändern und der Wohlstand von vorne herein besser verteilt wird. Das Buch macht richtig wütend.