Donnerstag, 19. März 2020
19.3.2020
Eigentlich hätte 3 Monate daheim rum sitzen am 16.3. enden sollen. Aber die erste Frage beim neuen Arbeitgeber war die Frage ob ich im Risikogebiet war. Wollte nicht Lügen und habe gesagt das ich in Basel war, was am Samstag von Jens Spahn als Rückkehrerquaratänegebiet definiert wurde. Die Kollegin ging kurz raus zu ihrem Chef hat mir dann meinen Ausweis übergebene und mich erstmal 14 Tage in Quaratäne geschickt.



Freitag, 13. März 2020
Gesehen: Unterleuten
Das sehr gute Buch Unterleuten von Juli Zeh wurde jetzt auch verfilmt. Und der Film ist gut geworden. Während dem Lesen hatte ich die Leute so vor meinem inneren Auge. Während dem Lesen ist es auch manchmal schwierig gewesen die Personen wieder richtig zuzuordnen weil sie ja alle in einem Beziehungsgeflecht stehen und sich untereinander mal mit Vor- oder Nach- oder Spitznamen ansprechen. Das ist im Film einfacher weil das Auge mithilft. Natürlich sind auch wirklich klasse Schauspieler am Start den man den rauhen Automechniker, die naive Studentin, die kalten Pferdfrau oder den gealterten Prof abnimmt. Nur Bjarne mädelt mir ein bischen zu arg. Im Film kommt noch stärker als im Buch die universalität des Thema raus. Immer wieder wird thematisiert das man sich ja auch in die Stadt verdrücken könne. Aber die Konflikte stecken ja in den Menschen, daran ist das Dorf nicht schuld. Ich könnte mir gut vorstellen das sich der Film auch gut ins Ausland verkaufen lässt. Daraus ein Dreiteiler zu machen geht in Ordnung. Es ist genug Geschichte vorhanden um jeden Teil spannend zu erzählen.
Gelesen habe ich den Roman auch



Ein Tag Basel
Stressig Fahrt zum ICE Startbahnhof, weil Verspätung. Dann im leeren ICE nach Basel. Auf der Fahrt immer wieder Schwarzwald und Vogesen im Blick. Auch immer spannend die Areale rund um Bahnhöfe, Industrie, Wohnen am Bahngleis, Felder, Weinberge. Am SBB dann ein Tagesticket und das vergünstigte Ticket für Fondation Beyler gekauft. Mit der S-Bahn über den BBB nach Riehen. Ein kurze Fussweg in der Sonne und rein ins Museeum. Was für eine schöner Bau in einem Villengarten mit See. Aussen geniessen überall Leute die Sonne und immer wieder gibt es aus den Austellungsräumen einen Blick aufs freie und die Umgebung. Das gefällt mir auch am Frieder-Burda-Bau so gut. Aber hier gibt es einen langen Gang am Fenster mit vielen Sofa der einfach einlädt Inne zu halten rauszuschauen und in den Katalogen zu blättern. Dann natürlich die tolle Hopper Ausstellung. Vieles aus den USA eingeflogen. Schön thematisch sotiert und mit einem kleinen Büchlein aufbereitet. Wer mehr lesen will kann überall den Katalog in die Hand nehmen. Die Bilder in ihrer Schlichtheit laden ein eigene Gedanken zu verarbeiten. Licht und Schatten, kleine Rätsel, was könnte hier passiert sein? Entspannt mich die Leere oder macht sie nervös. Ist mir egal was da passiert oder will ich mehr wissen. Genau was Reisen so spannend macht und warum ich es nie Vollzeit machen wollen würden. Das hat er so gut in den Bilder einfangen können. Krass auch wie er fast wie bei einer Fotografie das Auge lenkt. Der Hintergrund immer verschwommen. Das woran das Auge klebt ist dick aufgetragen, die Bilder sind also ein bischen auch 3d. Teil der Ausstellung sind auch Aquarelle und Skizzen, in den man nachvollziehen kann wie er seine Bilder entwickelt und das sich eben nicht Zufall sind, sondern streng komponiert. Dazu noch ein 3d Film von Wim Wender der die Geschichten hintern den Bilder aufgreift.

Und dann kommt noch die Sammlung Beyler zum Zuge. Gerade waren viele Monet ausgestellt was gut zu Hopper passt. In den anderen Räumen dann auch schönen Detail: Spiegel von Gerhard Richter und Roy Lichtenstein. Der eine proviziert weil es wortwörtlich einfach eine großer Spiegel ist, der sicher sehr teuer war. Der andere gegenüber, weil es eben keine Spiegel ist.
An den anderen beiden Wänden zwei Porträts, einmal Warhol der seine typisch Bearbeitung dann doch nicht zu erkennen ist, auf der anderen Seite ein riesiges Porträit auf einer Leinwand von einem Künstler, wo man dann denkt, das man es so genau auch nicht wissen wollte. Ja lieber Betrachter dir kann man es auch nicht recht machen.

Dann noch Picasso neben Czesanne, wo man sehen kann worauf sich Picassos Bilder beziehen und was er da eigentlich zerstören wollte.

Wirklich spannender Tag. Dann erstmal mit der Straba zur Uni gefahren. Dort bin ich bei Kaiserwetter durch den Botanischen Garten geschlendert. Der Garten ist klein, aber es gibt eine Unmenge an Pflanzen aus der ganzen Welt und jede ist mir Namen und Herkunftsland beschriftet. Zusätzlich gibt es noch Gewächshäuser mit Sukulten, von Fingerkuppenklein bis Medizinballgroß und Deckenhoch. Und eine Haus einem See in dem zahlreiche Seerosenarten schwimmen und sogar Mangroven wachsen.

Auf dem selben Block ist die Hauptbibliothek, die leider nicht so richtig viel her gibt. Ein paar Bahnstationen weiter der Novartiscampus, der leider komplett eingezäunt ist. Nach ein kurzen Spaziergang über die Rosenbrücke, entscheide ich mich dann doch gleich zu Bar Rouge im 31. Stock des Messeturms zu fahren. Dort bin ich der erste Gast, aber während ich die Abendsonne und das Feierabendbier geniese füllte sich langsam die Bar. Toller Blick man guck sogar auf den Rocheturm runter.

Dann fahre ich zum Abendessen noch in der Markthalle. Dort gibt es Afghanisches essen was mir gut schmeckt und dann bin ich auch schon wieder auf dem Heimweg.



Gelesen: Walden
Im ICEportal kann man Magazin runterladen und kostenlos lesen. Das habe ich gleich genutzt um mir Magazin die mich interessieren, die ich mir sonst aber nicht kaufen anzuschauen. Walden ist ein Magazin für Camper und Outdoorfreunde. Das Magazin versucht ein bischen den Do-It-Yourself Geist der Szene zu erhalten, aber ist gleichzeitig kommerziell. Naja, ich kann man ja nicht für diese pennen im Auto und das leben auf dem Campingplatz erwärmen. Und auch nach der Lektüre des Magazins habe ich nicht den Eindruck so arg viel zu verpassen.



Dienstag, 10. März 2020
10.3.2020
Apple Watch Serie 5 gewonnen beim congstar Gewinnspiel. Habe da mitgemacht weil es was gab was ich wollte und die meine Daten sowieso schon haben. Eigentlich wollte ich die Uhr mit meinem Bonus kaufen, war dann aber zu geizig b.z.w. habe überlegt wie viele Kinder man damit in Afrika ernähren könnte.
Dann kam sehr verspätete ein Mail die wie Spam aussah. Ich sollte aber lediglich meine Adresse bestätigen, die sowieso schon korrekt in den Mail erfasst war. Dann kam die Trackingnummer und die war gültig. Am Samstag dann: Zack das Ding war da. Große Freude am Bewegung tracken und Erfolge feiern.

An dem Samstag war auch noch ein Umzug zu bewältigen. Vier Sprinterladungen, hat aber ganz gut geklappt. Um 15h waren wir ziemlich müde daheim. Da beide Wohnungen gleich groß waren, war es auch ziemlich voll in den neuen Wohnung. Highlight war die geliehen Grabstein (Sack)karre vom benachbarten Grabsteinbetrieb. Damit haben wir die Waschmaschine in den Keller geschafft.

In der Woche darauf habe ich mich beim Küchenaufbau nützlich gemacht. Schreinerei leider gar nicht mein Ding. Alles was man falsch macht sieht man hinterher ewig. Prompt ne Schublade fallen lassen. Immerhin den jungen Leute geholfen ihre erste Wohnung ein bischen bezugsfähiger zu machen.

Da es sehr viel regnet in diese Frühjahr, aber nicht kalt wird, habe ich das Wasserfass angeschlossen. Wenn es trocken wird, habe ich auf jeden Fall Wasser.

Der Hanomag ist verkauft. An einen Nordostdeutschen, der sich sehr darüber gefreut hat. Irgendwie war es dann doch noch schwer ihn davon fahren zu sehen. Aber die Landwirtschaft und das darauf folgende Erbe werden noch genug Aufregung bereit halten. Da ist es nur gut eine Baustelle weniger zu haben.

Sturmholz gemacht. An einem Tag 6 Ster Holz gesägt, gespalten und aufgesetzt. So muss holzmachen sein. Und dann kann lumpiges Nadelholz sondern immerhin Hainbuch.

Nachdem der neue Arbeitsvertrag unterschrieben ist fällt der Stress ab und der Kopf wird frei. Jetzt habe ich eine bischen mehr als ne Woche Urlaub gehabt und eine liegt noch vor mir.



Ausflug: Mannheim
Ein Tagausflug in die Quadratestadt. Ich war noch nie so wirklich da, das musste sich dann mal ändern. Zuerst zu Fuss zum Schloss, was vollständig von der Universität okupiert ist. Dort wurde ich von einem Studenten geduzt und nach dem Weg gefragt und konnte leider nicht helfen. Dann durch die Quadrate zur Kunsthalle. Sehr beeindruckender Bau. Die vielen speraten Räume ermöglichen es viele unabhänige Ausstellungen unterzubringen. So das wirklich für jeden was dabei ist. Ausserdem können auch mal ungewöhnliche Zusammenstellungen gezeigt werden: Kunstwerk ohne Mensch. Es werden also nur Menschen angedeutet, aber nicht gezeigt. Und das ins Performance, Skulptur, Bild, quer durch die Jahrhunderte.
Dabei gibt es Abstand zwischen den Kuben, so das man auch mal durchatmen kann. Oder das dort übergroße Installationen gezeigt werden können.
Dann Mittagspause beim Japaner. Sehr gutes Ramen gegessen und Ashia Bier getrunken. Die meisten Leute haben dort Sushi gegessen.
Auf dem Rückweg, durch Engelhorn und Engelhorn Sport geschlendert. Ich habe mal ein SWR eine Reportage über das Kaufhaus gesehen. Es ist Inhabergeführt und hat ein lange Tradition in Mannheim. Wirklich sehr große Auswahl und viele Markenshops. Dann noch eine Runde über den Paradeplatz und am Wasserturm vorbei.
Dann noch ne Runde Kunsthalle. Als der Kopf dann voll war bin ich noch mal zur Q6/Q7 Shoppingmall. Aber habe dann wegen des schlechten Wetter beschlossen doch heimzufahren. Bei Regen macht schlendern und zu Fuss entdecken doch nicht so richtig Spass.



Gesehen: Okja
Und noch ein Bong Joon-ho Film: Okja. Ein amerikanische Firma gibt vor Superschweine züchten zu lassen über einen Wettbewerb um ihre Gentechnikerfolge zu verbergen. Das Gewinnerschwein wird in abgelegener Natur von einem kleinen Mädchen großgezogen, das eine tiefe persönlich Verbindung zum Schwein aufgebaut hat. Also das Tier in die USA zurück soll, stellt sich das Mädchen quer und wird von radikalen Tierschützern unterstütz, die allerding auch eine eigene Agenda haben. Im Film paar sich Kapitalsmuskritik, Ost-West-Konflikte und Gut-Gedacht-Ist-Nicht-Gut-Gemacht. Spannender Film mit hervorragenden CGI-Schwein. Keine Ahnung wie so gut animieren und rendern kann, das man im Film sich irgendwann nicht mehr wundert diese Kreatur zu sehen, sondern durchaus glaubt es könnte dieses Tier wirklich geben.



Gesehen: Snowpierces
Über eine Filmkritik zu Parasite bin ich auf Snowpiercer gestossen. Diese Film ist auch von Bong Joon-ho. Auch hier werden Unterschicht und Oberschicht verhandelt und was passiert wenn Menschen die Grenzen übertreten. Allerdings wird das Drama in einen Zug verlegt, der um die ganz Welt fährt die im Übrigen eingefroren ist. Durch Schauspieler und Heldenepos scheint der Film sich ein bischen mehr ans amerikanische Publikum zu richten, als der später gedrehte Parasite, aber er hat trotzdem einen deutlich koreanische Prägung. Wie in einem Computerspiel kämpfen sich die Helden von hinten nach vorne durch den Zug. Und begegnen immer absurderen Gegnern, und müssen schnelle gute Ideen entwicklen um weiter zu kommen. Als der Held am Ziel ist, ist er gebrochen und steht vor der Wahl sich korumpieren zu lassen oder das totale Chaos zuzulassen. In dem Film steckt viel Stoff zum Nachdenken und einige Parabeln, daher auch die vielen guten Kritiken.



Gesehen: Parasite
Alleine im Kino gewesen und mir den vierfachen Oskargewinner angeschaut. Was für einen Bombe. Der südkoreanische Film ist eine heiteres Drama zwischen und thematisiert die Unter- und die Oberschicht und wie sie miteinander umgehen. Da geht es munter hin und her und plötzlich explodiert alles. Irgendwann können auch die stets lächelnden Asisaten ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren und alles muss raus. So auch in diesem Film. Mir hat es ne Menge Spass gemacht, weil es einfach die Grenzen des Hollywood Kinos misachtet und ganz anders daher kommt.