Gelesen: Sie kam aus Mariupol
Packend geschriebenes Buch von Natascha Wodin. Aus Langeweile tippt sie den Namen ihrer verstorbenen Mutter in eine russische Suchmaschine und hat plötzlich einen Treffer. Mit Hilfe von Helfern kann sie nach und nach die Geschichte ihrer Familien rekonstruieren. Von ihren Eltern wusste sie nicht viel. Nur das sie in Deutschland immer Fremd und eine Russin war. Tatsächlich kommt die Familie der Mutter aus Mariupol in der Urkraine und hat italienische Vorfahren. Da sie adlig sind gerät ihr feudales Leben mit der Revolution unter die Räder. Es hilft auch nichts, das der Vater ihrer Mutter selber eine bolschwik ist. Also ihre Mutter geboren wird ist die Familien schon zerrissen. Später wird die Urkraine von den Nazi überfallen und die Mutter arbeitet für diese. Als die Rote Arme vorrückt muss sie sich nach Deutschland fliehen oder die Todesstrafe fürchten. In Deutschland werden Mutter und Vater zu Zwangsarbeiter in Flicks Flugzeugwerften. Nach dem Krieg sind die befreit. Aber eine Rückkehr würde wieder ein Todesurteil bedeudeten und sie bleiben sie, auch wenn die Deutschen Ihnen nicht wohl gesonnen sind.

Die restliche Familien der Mutter lebt in der Sowjetunion und später in Russland. Der Autorin gelingt es mit Verwandten in Kontakt zu treten und mehr Details zu herauszufinden. Das Buch ist wirklich spannend geschrieben. Man erfährt viel über die kaum bekannt Geschichte slawischer Zwangsarbeiter. Gleichzeit gelingt es spannende Protraits von ganz unterschiedlichen Menschen aus einer Familie zu zeichen. Zurecht mit vielen Preisen versehen.