Dienstag, 29. September 2015
KW 38 - Südtirol

Über St-Gallen, Inntal, Brenner, Bolzano nach Tramin.
Erstmal einrichten und dann ein bischen ausruhen. Mal in Apple Beats1 Radio reingehört, das kann man sich wirklich gut reintun.

Di: Erste Wanderung zum Penegal. Erstmal zur Basisstation, hoch mit der Zahnradbahn und dann 5km schöner Wanderweg mit gelegentlichen Ausblicken. Oben auf der Terasse des Panorama Hotels einen guten Apfelstrudel verspeist.

Mi: Wetter ist ein bischen durchwachsen, also starten wir mit ein Burgerkundung. Ein Sonderausstellung zeigt die Entwicklung von Südtirol und die Rolle der Burgen durch die Zeiten. Den Rückweg in die Stadt shuttlet uns das kostenlose Sammeltaxi. Kurze Einkaufstour in der Stadt. Ich bekomme einen Gürtel und zwei Bücher. Es gibt fantastische Pfifferlingnudeln und Gelato. Bozen hat hat eine tolle Altstadt auch wenn es von der Autobahn her nicht so schon aussah. Abends dann das Konzert mit den Neubauten in einer Industriehalle die perfekt zu der Band passt.
Blixa säuselt, singt, schreibt, kreischt (erinnert ein bischen an Nina Hagen), die Band macht Krach das einem die Ohren scheppern. Gleich das erste Lied ist ein brachiale Kakophonie. Zum Ende hin wird es immer grooviger (mit Da Da und Ich gehe jetzt). Dazuwischen einfach dasitzen staunen, das Thema erkenne und verarbeiten. Fantasitisches Konzert nur strahlenden Gesichter beim Rausgehen.

Do: Auf gehts in den Geoparc Bletterbach. Erstaunlicherweise gilt unser Weinpass auch hier. Mit Helm auf dem Kopf und Foto in der Hand gibts runter in den Canyon auf der anderen Seite wieder rauf. Kurz bedauern wir nicht an der Führung teilgenommen zu haben. Also wir die gequälten Gesichter sehen fühlen wir uns ein bischen erleichtertet. Die Rangerin versucht alles aus der Truppe pensionierter Lehrer rauszuholen.
Auf dem Rückweg wandern wir zu einer Ruine und genießen den Ausblick von dieser Erhebung mitten im Unterlandtal. Ein Kuh lässt sich von mir kraulen und wir machten ein tollen Selfi. Zack früh ins Bett morgen wollen wir früh raus.

Fr: Mit dem Auto zum Bahnhof, mit der Bahn nach Bozen, zu Fuss zur Talstation, mit der Seilbahn nach Unterbozen, mit der Bahn nach Klobenstein, mit dem Bus zur Talstation, mit der Seilbahn zum Schwarzensee und dann raus auf Rittnerhorn. Leider war es sehr neblig. Wir sind trotzdem los gestiefelt und wollten zumindest einkehren. Dort während wie unsere Knödel aßen konnte man schon sehen das es aufreist. Und so konnten wir doch noch den Himmelspfad in angriff nehmen. Die Nebelwand verschwand und den ganzen Nachmittage hatten wir einen tollen Dolomitenblick. Nach guten drei Stunden sind wir wieder mit einer der letzten Gondeln in Tal gefahren. Abends noch lecker im benachbarten Buschenschank gegessen und gut geschlafen.

Sa: Auf dem Heimweg noch ein kurzen Stop im Messner-Moutain-Museeum. 6 Stund Heimfahrt mit Stopp beim Essen.



Mittwoch, 17. Juni 2015
Kurzurlaub

Drei Stunden auf der Autobahn und ein halber Tag am See. Schwimmen in der kalten Entengrütze bis man ausreichend friert um ruhig in der prallen Sonne liegen zu können. Liegen dann doch eher nicht, aber Zeitunglesend kann man es auch auf dem windigen Steg bis zum späten Abend aushalten. Das Abendbrot an der Strandbar einnehmen und im Liegestuhl noch den Sonnenuntergang anschauen.

Am nächsten Tag auf den Brauneck auffahren und nach einer kurzen Wanderung erst mal gemütlich eingekehren.Ein kurzer Aufstieg auf den Gipfel und dann auruhen und ein paar Seifenblasen zum Abschied. Im Tal, an der Isar liegen, ab und zu die Füße und eisige Wasser halten und ansonsten die anderen Ausflügler, Radfahrer, Paddler und Rafter beobachten.

Ein verlorener Regentag mit Hemingway, Chrismon, fernsehen, essen und schlafen verbracht.

Ein Tag in der Münchner Residenz. Die Zimmer so viele, der Weg so weit, der Kopf soll voll. Am Ende hat nur noch für ne Maß Russn und ne Haxe im Hirschgarten gereicht. Ab nach Hause ins Bett.

Am Morgen wusste die Bäckerin schon das ich zwei Capucino und zwei Laugensemmeln bracuht. So kündigte an, morgen auch ohne Wort meine Bestellung zu bearbeiten. Leider reisen wir ab. Danke Bayern schön wars.




Montag, 9. Juni 2014
Israel - Jerusalem/Ramallah - 2014
jerusalem
Spannungen, zwischen Bewohnern, Zugezogenen, Ethnien, Religionen, Traditionen. Die einen ziehen jubelnd durch die Stadt, die anderen erleben ihre Nakba immer und immer wieder an diesem Tag. Israels next topmodel mit einer M16 über der Schulter hängend. Pilger ist anscheinend eine anders Wort für Rentner. Wie alles in der Stadt aufeinander trifft, und dennoch sind alle Weltmeister im gegenseitigen Provozieren und ignorieren und so beschäftigt damit selber Opfer zu sein.

Die Mauer, der Checkpoint, die verlorener Felder, der Frust, der Druck der im Kessel ist. Und dennoch Essen, lachen, Wasserpfeife, Anspielungen, trinken und noch mehr Essen auf der größeren Terrasse, Männer und Frauen getrennt.

Zuhören, verstehen, bestürzt sein, einhalten, yad vashem.

Die Altstadt ein OpenAir Kaufhaus mit religiösen Highlight. Handeln, frisches Obst, dazwischen Asiaten, Südamerikaner, Deutsche, US-Amerikaner und alles andere auf dem Kreuzweg, die ultraorthodoxen in Schwarz. Verwundern über orthodoxe Christen, Rückblick auf die reiche Geschichte dieses Landes.



Freitag, 9. Mai 2014
Corsika 2014
die Nacht durchfahren, Warten, Fähre, Berge, Meer, Pool, Sonne, aber auch Regen zwischendrin, Sand, Kies, Granit, Sonnenschirm, Liege, Jakuzzi, Baguette, Rotwein, Radfahren, Steil bergauf und bergab, Grillen, Fisch, Charolais auf der Strasse und am Strand, und auch Pferde, Vorsaison, Leere und geschlossene Touristenstände, Olivenhaine, Kurven, Blüten, Sonnenbrand, früh ins Bett und spät aufstehen, Regentage auf der Couch, gemeinsam Kochen, eigene Kartoffeln, Nudel, Dosenwurst, Apfelsaft und Traubensaft konsumieren, wenig verstehen, wenig sagen können, Bücher fertig lesen, zentrale Müllsammlung, Wurst an der Wäscheleine trockenen, an der Promenade ins Restaurant, Panorama fotografieren, Stitchen, hochladen, Bilder nach Hause mailen, Facebook updaten, Drachen fliegen am Strand

Update:
Eurochecks, ich weiß wo sie wohnen. Und ich meine an der Kasse der Franzosen geht es sowieso gemütlich zu. Dann wird über den Betrag ein Check ausgestellt, der wird gescannt und heraus kommt eine Bon mit der Summe 0€.



Freitag, 11. Oktober 2013
.ca Montag
Frühstück, Toben mit der Zweijährigen, Packen für den Trip, die Haustür schließt sich hinter uns, hoffentlich nichts vergessen. Mit dem Skytrain von Sapperton nach Downtown, mit dem Seabus nach North Vancouver, mit dem Bus bis ans Ende der Linie. Dort die Nachfrage weil die Gültigkeit des Ticket gleich endet und das Ziel Horseshoe Bay noch nicht erreicht ist. "No problem" sagt der Fahrer und lässt uns zwei neue Tickets aus der Maschine, wir Touristen staunen und freuen uns (little act of gratitude). Dann mit dem Express Bus durch die Berge in die kleine Bucht. Im Fährterminal dann die nächsten Begnung mit Deutschen (es sollten noch viele folgen) und ein kleiner Imbiss. Nach einer Stunde warten geht es los und Schiff fahren kann ich ja besonders gut. Die schwere Entscheidung das den Blick aus dem Sessel zu genießen, vorne am Bug zu stehen, auf der einen Seite der verschwinden Downtown nach zu hängen oder auf der anderen der auftauchenden großen Insel entgegenfiebern. Nach der Ankunft stehen wir dann da wie ausgespuckt mit den großen Rucksäcken. Zwischen uns und der Autovermietstation liegt eine Strecke, aber freundlicherweise werden wir nach einem Anruf abgeholt. Mit einem Impala machen wir uns auf den Weg nach Victoria, der ehemaligen Hauptstadt von BC und heutigen Rentner- und Studentenhochburg. Unseren dritten Mann finden wir erst nach freundlicher Mithilfe eine Einwohnerin. Auch so hat einen Akzent der nicht so richtig urnordamerikanisch klingt. Aber hier sind sowieso alle Einwanderer, die Frage ist nur in der wievielten Generation. Nur die First Nation war schon immer hier, aber deren Kultur konnte man ja erfolgreich zerstören. Beim nochmaligen Umpacken (der jüngste bekommt alles Essen und das Zelt aufgeladen), stellen wir fest das wir ein paar Wanderschuhe vergessen haben mitzubringen. Nichts was man nicht noch kurz Downtown bei Mountain Engineering Canada kaufen könnte, zusammen mit einem Koptopf der auch noch fehlt. Ein kurze Tour durch den Hafen, die Südküste und den Kilometer 0 des Transcanadian Highway No.1 komplettierte den Ausflug. Jetzt wurde es Zeit für die Fahrt nach Port Alberni, die immerhin noch einmal 3 Stunden in Anspruch nahm. Vor Ort konnten wir uns mit dem Problem vertraut machen, das Schachbrettmusterstrassen auch mal unterbrochen sein können um ein lustiges Rätsel zu späten Stunden zu veranstalten. Das lies sich mit Hilfe der Gastgeber schnell aufklären und so konnten wir zu später Stunde einen Tee trinken und unsere Pläne erläutern. Der Gastgeber versuchte uns zu überzeuge, das Seekayaken in den Broken Island viel besser wäre als über den matschigen Pfad zu trampeln. Aber da hatte er eine Rechnung ohne meine Begleiter gemacht.



.ca Sonntag
Das stoische Absitzen der Stunden vor dem Flug während man innen drin bereits glüht vor Aufregung. Der Flug entlang eines nicht endenden Tages. Trotz des günstigen Preises einigermassen sitzen und schlafen können. Die Ankunft, im Halbschlaf Tickets für den Skytrain kaufen und durch die abendlich Stadt auf hohen Pfeilern gleiten. In die beleuchteten Wohnstuben der Grossstadtbewohner blicken und selber auf baldige Ankunft
hoffen. Am Bahnhof dann ein Blick, ein Lachen, eine Umarmung: Wir sind da. Abendessen, Pläne schmieden, Lachen, ankommen, in ein gemütliches Bett
fallen.



.ca Samstag
Dann die Erkenntnis jetzt packen zu müssen, weil ich nicht auf eine kurze Geschäftsreise gehe sondern fünf Tage im Matsch leben werde, meine Hotel inklusive Ausstattung und meine Essen muss ich dabei selbst mitnehmen. Am Ende hats mit 23kg Koffer und 10kg Handgepäck nicht ganz gereicht, was aber kein Problem war. Zuvor musste jedoch Zelt, Gastgeschenke und Ausrüstung hin und her verteilt werden.



.ca Donnerstag
Mehr Geld für Schlafsack, Isomatte und Kleidung im Outdoorladen gelassen, als der Flug gekostet hat. Und das obwohl ich noch sparsam eingekauft habe. Ich habe mich immer gewundert über Leute die fette Logos vom Outdoormarken spazieren tragen, jetzt ist mir klar geworden das Fjällräven das Prada der Hipster ist.



Dienstag, 11. September 2012
Im Sommer

In München. Die Pinakothek der Moderne sollte es nach Lektüre des Reiseführers als erstes werden. Zunächst haben wir die Designabteilung abgeklappert und uns von schönen Dingen ein bisschen reinziehen lassen in das Museum. Gleich zu Anfang war auch schon uns Spezl Colani, anschließen waren noch ein paar Bauhäusler zu bewundern und auch das von Apple kopierte Tonband Gerät konnten wir entdecken.
Nach einer Pause im Restaurant und einer kleinen Sofapause unter den im Restaurant gepflanzten Bäumen.
Anschließend gings zur Kunst im Obergeschoss. Dort sind mir vor allem die aus 500 Schokoladensilberfolien gebauten Figuren hängen geblieben von japanischen Wertarbeitern. Auch das Bild Ernst-Spaß von Wassily Kadinsky hat ich beeindruckt. Weil es genau das transportiert, was der Titel hergibt und trotzdem im Portfolio der Bauhausgrundfarben und -formen bleibt.
Ich habe festgestellt das ich dunkle und böse Bilder nicht mag und damit kann es Georg Baselitz bei mir vergessen. Dafür bin ich für Lichtinstallationen immer zu haben. Unseren ersten Beuys haben wir gemeinsam gemeistert und erstaunlicherweise die Gedanken des Künstlers ausgesprochen bevor wir die Erklärung zu gegoogelt hatten. Wieder so ein Aha-Erlebnis. Das Erdgeschoss haben wir uns für einen späteren Besuch aufgehoben und sind statt des in das 6500m^2 große Einkaufsparadis "Globetrotter" am Isator gegangen. Dort kann man Boote testfahren, Kleidung auf Kälte- und Regenempfindlichkeit testen. Außerdem ist die Buchabteilung größer als einige Buchhandlungen die ich kenne. Jetzt bin ich Besitzer von gleich zwei kurzen Outdoorhosen. Eigentlich hat die Ein-Hosen-Taktik bisher gut funktioniert, nur sehen das wohl nicht alle in meine Familie so. Olympiaturm Tag zwei war dann mit Radltour zum Olympiaturm und der Befahrung dessen gestartet. Bei fantastischen Wetter gabs einen sehr guten Weitblick bis zu den Alpen, aber auch über die Stadt mit der Marienkirche, dem benachbarten BMW Werk und der halb aufgebauten Wiesen. Für den Nachmittag stand nun der Besuch des Hirschgarten an. Hier wurden wir im Kreise einiger uriger Münchner mit Bier und Essen versorgt. Daneben gabs Lokaltratsch, Beleidigungen gegen Preisn und einen Geschäftskontakt. Am Sonntag galt es den Blomberg und den Zwiesel zu besteigen. Zu diesem Zweck mussten 600HM überwunden werden, was man hinterher in den Wadln spürte. Glücklicherweise gabs oben eine gut geführte Hütte und eine Sommerrodelbahn, die unseren Abstieg verkürzte. Abend haben wir uns in einem Schwabinger Hinterhaus, auf Sofa gesetzt und den Abend bei den Gastgebern ausklingen lassen. Der Montag gehört einer neuen Erfahrung für mich. Ich finde eigentlich immer einen Parkplatz und etwas wo man eine Auto stehen lassen kann. Aber mehrere Kilometer rund um das Deutsche Museum ist nur Anwohnerparken oder sowas wie 12min=1€ zu finden. Okay, München boomt halt auch. Im Deutschen Museum habe ich mir dann die Bilder und Objekt zum Thema Raumfahrt angesehen. Vieles kenne ich mit aus dem Raumzeit-Podcast und daher waren die Objekte irgendwie noch eingängiger. Viele Leute rennen gerade durch diese Ausstellung durch, weil man sich darauf einlassen muss, weil Formen und Farben sperrig sind, weil man nichts bekanntes erblickt. Ich habe mir als einziger einen fantastischen 3D Film angesehen, der wirklich sehenswert ist. Obwohl ich eine 3D Brille aufhatte ist niemand sonst stehen geblieben. Der 3D Fernseher war halt nicht ganz offensichtlich zu sehen. Nun das Deutsche Museum ist was den Aufbau angeht das Gegenteil zur weitläufigen offenen Pinakothek mit ihren weiten Treppen und ihren zentralen Lichthof. Hier muss man wirklich suchen bis man die richtige Tür oder Treppe findet. Aber das führt dann auch dazu, das man in die Abteilung von historischen technischen Spielzeug. Dort konnte ich das feststellen dass, das Bauhaus Spielzeug sowohl in der Pinakothek als auch im Deutschen Museum ausgestellt ist. Wichtige Dinge werden ja gerne mal mehrfach manifestiert. Ich wollte halt zum Bergbau und da bin ich dann auch irgendwann gelandet. Ein wirklich umfangreiche Ausstellung die beim Tagebau anfängt, dann den historischen Bergbau von Anbeginn bis in die Gegenwart darstellt. Dabei läuft man selbst durch nachstellte Stollen und lernte die Enge der historischen Schächte kennen. Mit der Wanderung in die Gegenwart ändern sich nicht nur die technischen Objekte, sondern auch die Stollenbreiten und Höhen und die Absicherungstechniken. Am Ende wird dann auf die Verarbeitung von Kohle, Salz und Erzen eingegangen. Schön ist auch das man zu dieser Ausstellung richtig in den Keller runtergehen muss und dann auch physisch eintauchen kann.



Im Sommer

Im Urlaub zum Arbeiten auf den Bauernhof zu gehen. Äh gut dafür müsste ich jetzt nicht direkt wegfahren. Aber es hat sich trotzdem gelohnt. Weil jede Menge motivierte Leute auf der Baustelle waren. Viele hatten Lust am basteln und wollte sehen wie aus dem vernachlässigten Gutshof ein Hof voller Leben wird.
Die 125km Radtour Hinweg durch den Schwarzwald und dann immer entlang der Wein- und Obstberge zwischen Schwarzwald und Rheinebene haben sich auch gelohnt. Fast surreal grünes Gras und grüne Blätter, dazu brechende volle Ranken und Zweige.
Ein abendlicher Ausflug zum Schwimmen im warmen Baggersee blieb die Ausnahme. Meistens war nach dem Abendessen der Schlafwunsch größer als die Lust noch am Lagerfeuer zu verweilen.