Dienstag, 19. Februar 2008
Trauer

Die Trauer wird mit jedem geteilt, der vorbeiläuft.




Esel

Romatransporter 2008. Wie in der jeder Volkgruppe, in jedem Land gibt es Leute mit dem neusten Mercedesmodell und Leute die ohne den Esel alles auf den Rücken transportieren müssten.




Tag3
Tag3

Am morgen bin ich dann doch recht früh Aufgewacht, weil der Ami in meinem Zimmer früh aktiv wurde. Heute Nacht wer ich mich William einem Engländer das Zimmer teilen. Er macht einen schnelle Europatour über Istambul. Klingt sehr interessant, aber auch extrem stressig.

Egal auf jeden Fall habe ich nach dem netten Frühstück in der wirklich sauberen und komfortablen Unterkunft meine Pentax geschnappt und habe die Strassen rund um das Hostel fotografiert. Ich bin mitten in der Old Town wo alles 2000 vor Christus began. Hier sind die Gebäude zum Teil schon renoviert, zu Teil noch Müllkippe. Vieles erinnert an Berlin, es macht mit Hoffnung, das es in diesem Land auch voran gehen wird. Nach einer Stunde war ich gut durchgefroren und bin zurück zum Hostel um auf Kirsten zu warten. Bis ich mich aufgewärmt hatte, war sich auch schon da und wir sind runter in die Stadt. Ich hatte beschlossen eine Mütze zu kaufen und zwar eine Russenmütze wir Zelasko mit Ohrenwärmer. Gut, diese Mission bracht uns erfolglos durch die ganze Stadt. Schlussendlich habe ich in der Sportabteilung eine Nobelshops zuschlagen. Mamorsäulen und so eine fette Einrichtung hängen häßliche Teile wie ECE Center locker ab. Überhaupt wurde an der Innenstadt viel renoviert und auch die Hinterhöfe erinnern wieder an Berlin.
Noch sind zwischendrin Lücken, aber ich bin sicher, nicht mehr lange.
Zum Einkaufen laden nach wie vor viele kleine Länden ein. Ein paar westliche Marken haben aber auch schon Flagshipstores in der Stadt.
Gut das Mützenproblem war gelöst. Nebenbei habe ich nochmal 150 Fotos gemacht. Die nächste Idee war das Gelände zu fotografieren wo der CVJM sein neues Zentrum hinbauen möchte. Im Touristenzentrum wurde und freundlich auf Englisch weitergeholfen. Und so standen wir kurze Zeit später unter eine Brücke wo der Bus halten sollte. Dort wies absolut nichts auf eine Bushaltestelle hin. Zum Glück spricht Kirsten fließen bulgarisch und konnte eine alte Frau fragen ob sie auch auf den Bus wartet. Tatsächlich gibt es nichteinemal einen Fahrplan. Man stellt sich einfach dort hin wo man aus Erfahrung einen Bus erwartete und irgendwann kommt er auch. Zumindest gibt es Buslinien die feste Strecken fahren. Nach und nach kamen immer mehr Leute und nach 15 Min auch ein Bus und der hielt auch noch direkt an.
Also wir in der Hochhaussiedlung wieder ausstiegen habe ich erstmal den Foto ausgepackt und angefangen die Plattenbauten zu dokumentieren, die bestimmt nicht für die Ewigkeit gebaut sind. Glücklicherweise kam auch eine Esselskarren vorbei und ich habe auch scharfe Bilder vom Eselskarren im Vollgalopp.



Tag2
Irgendwann waren wir gut durchfroren und reif für eine ordentliches Mittagessen.
Ich konnte es mir dann nicht verkneifen die bulgarischen Nationalspeisen Jogurtsalat und Kebace zu bestellen. Als wir 99 hier waren gab es eigentlich nur diese Gericht, da man damit fast alle Menschen auf einen Nenner bringen kann. Überhaupt Essen: Ich habe nur sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist nicht alles wie 99 mit Käse überbacken. Obwohl das wohl gerne bestellt wird. Ich habe heute leckere Hühnerherzen gegessen. Die Beilagen sind immer gut und es gibt eine große Auswahl. Was immer geht sind die Kebace, also so eine Hackfleischwurst.
Gut, also zum Essen kam dann Zelasko, der endlich Feierabend hatte. Vor Freunde über das Wiedersehen hat er mir dann fast den Kopf runtergerissen. Mit ihm kann man sich eher über Hände, Singen und sonst Lautäußerungen, als über Englisch unterhalten. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich wie viel man voneinander mitbekommt, ohne sich zu verstehen. Nachdem wir mit Zehlasko noch ein wenig in der Altstadt unterwegs waren sind wir nämlich nocheinmal eingekehrt, bei seiner Mutter, die uns eigeladen hat. Natürlich gabs wieder was zum essen. Unglaubich fettige Blätterteigteile mit Kartoffeln und Frischkäse. Auch so ein Nationalessen. Dazu Jogurt, diesmal zum Trinken. Wir haben Musik mit den Handy von Assen gehört und uns über vieles Unterhalten was ich nicht verstanden habe.



Gerne würde ich alles hier fotografieren und mitnehmen. Aber der Moment erscheint mir so wertvoll und ich möchte ihn nicht den Gedanken von Bildausschnitt und Belichtungszeit kränken. Daher wird es vielleicht vielweniger Fotos geben als geplant. Falls das Wetter aber so gut bleibt, kann es gut sein, das ich gegen Ende der Woche aus Knippsertour gehe. Schließlich sitze ich hier im Altstadtzentrum und damit an der Quelle für spannende Motive. Mein Hostel neu, leer und günstig. Da meine Schlafgenosse heute morgen gegangen ist habe ich so viele Betten, das ich für die restlichen Nächte immer nach der halben Nacht das Bett wechseln muss um alles mal getestet zu haben.

Zur Orientierung und weil wir am Sonntag das Auto sicher hatten sind wir einmal um die Stadt gefahren. Wir haben das alte CVJM Gebäude, das neue Büro und das Baugrundstück besichtigt.

Die Stadt hatte eine Besonderheit. Sie liegt in einer Ebene umsäumt von Bergen. Wenn man auf der Autobahn hierher fährt, dann ist es ein wenig wie in den Westarmerikanischen Prärien. Rechts und Links Berge und vor einem die Weite
Aber wie vom Himmel gefallen gibt es mittendrin drei gewaltig Felsbrocken.
Besteige man diese, kann man alle Enden der Stadt sehen. Das ist schon sehr gewaltig. Plovidiv ist ein Molloch voller Hochhäuser, im typischen Plattenbaustil.
Und von oben wirkt das ganze dann schon weniger bedrohlich.



Titel
 
Sofia am Morgen